Wenn wir Menschen fragen, was sie sich vom Leben wünschen, dann antworten viele, sie wünschen sich Glück oder Zufriedenheit. /Wobei Gerüchten zufolge das wohl ziemlich einfach zu haben sein soll!) Was wir aber bei der Beobachtung tatsächlichen Verhaltens sehen muss daran Zweifel wecken. Besonders im Bereich der Behandlung von Glücksspieler*innen (aber auch sonst) sehen wir oft wenig selbstfürsorgliches oder zuträgliches Verhalten, sondern eher ein angestrengtes Bemühen um …? Ja, um was denn?
Die Erfahrung zeigt leider, dass Menschen viel weniger Zeit und Energie in das Erlangen von Glück oder Zufriedenheit investieren als in die Aufrechterhaltung ihres Selbst- und Weltbildes. D.h., dass wir uns oft damit herumschlagen müssen, dass „augenscheinlich“ dysfunktionales Verhalten – auch während Beratung und Therapie – das Geschehen bestimmt. Und dass Menschen manchmal scheinbar irrational, selbstschädigend etc. handeln.
Aus der Perspektive aber, dass Menschen nichts tun, was für sie nicht sinnvoll ist, könnte sich das eine oder andere erklären lassen. Mit der Frage, unter welchen Bedingungen scheinbar abstruses Verhalten (wie z.B. Suchtverhalten) Sinn macht, nähern wir uns manchmal schnell Themen wie „Gesicht-Wahren“, Identität /Integrität aufrechterhalten und ähnlichen. Es geht um Fragen von Ehre, Würde, Respekt; Selbstwirksamkeit, Hilflosigkeit vs Wut und Gewalt, Schuld und Verantwortung, Scham und (Selbst-)Versöhnung etc.. Ganz besonders in Bereichen wie Rückfallanalyse und –bearbeitung zeigen sie sich oft deutlich. Leider oft in Form von Widerständen, denn bei diesen Themen geht es oft um den Schutz des Selbstbildes.
Wie damit umgehen? Vermeiden oder ansteuern? Wie sich nicht aus der Fassung bringen lassen und konstruktiven Umgang finden?
Diese und natürlich Ihre weiteren Fragen stehen im Fokus des Seminars mit dem Bestreben, gemeinsam Antworten und Lösungen zu suchen. Dabei sollte die auch Psychohygiene nicht zu kurz kommen. Das Einbringen eigener Wünsche, zum Besprechen von eigenen Fällen und Stolperfallen ist ausdrücklich erwünscht. Und natürlich gibt es die Möglichkeit, Ressourcen aufzuspüren, zu Spaß an der Freud, zu Austausch und Diskussion und mit ein bisschen Glück ein paar hilfreiche Perspektiven.
Termin: 01. + 02.07.2025, 09:45-17:00 Uhr (am ersten Tag) und 08:45-16:00 am zweiten Tag
Teilnahmegebühr: 60 € für Teilnehmende aus NRW / 120 € für Teilnehmende außerhalb von NRW (incl. Pausenverpflegung)
Referent*in: Peter Kagerer (psycholog. Psychotherapeut in eigener Praxis)
Veranstaltungsort: Jugendherberge Köln-Riehl, An der Schanz 14, 50735 Köln
Anreise: https://www.jugendherberge.de/jugendherbergen/koeln-riehl/#anreise
Zielgruppe: Mitarbeiter*innen aus dem sozialen Bereich/ Suchtberater*innen/ Schuldnerberater*innen/ Schulpsycholog*innen/ Schulsozialarbeiter*innen
Teilnahmepunkte für landesgeförderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in NRW: 4