Jedes Jahr machen die Bundesländer mit dem gemeinsamen Aktionstag Glücksspielsucht auf die Probleme rund um riskantes Glücksspielverhalten und pathologisches Glücksspielen/Glücksspielsucht aufmerksam. Der Aktionstag findet immer am letzten Mittwoch im September statt: in diesem Jahr also am 27.09.2023. Unterschiedliche Akteure von Beratungsstellen über Kliniken bis hin zur Selbsthilfe beteiligen sich mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen. Ziel ist es dabei, auf die Risiken der Glücksspielteilnahme hinzuweisen und über Hilfemöglichkeiten aufzuklären.
Die Veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen finden in diesem Jahr unter dem Motto Gesicht zeigen statt.
Sie haben Fragen oder wünschen sich weitere Informationen?
Eine Glücksspielstörung belastet nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihr soziales Umfeld. Ganz besonders sind davon die Familie und nahe Angehörige betroffen. Auch wenn viele hoffen, dass Kinder nichts davon mitbekommen: Kinder leiden unter den Folgen der Glücksspielsucht Ihrer Eltern!
„Was mit mir ist, interessiert doch eh keinen!“, denken Kinder schnell, wenn das Glücksspielen für einen Elternteil immer mehr zum Lebensinhalt wird. Ihnen fehlen Liebe und Geborgenheit. Manche glauben sogar, sie seien schuld an den Sorgen der Erwachsenen. Sie schämen sich und übernehmen Verantwortung – mehr als ihnen guttut. Das überfordert und verunsichert sie – nicht ohne Folgen: Manche Kinder werden traurig oder wütend. Andere bekommen körperliche Beschwerden. Oft werden ihre Leistungen in der Schule schlechter. Ihr Risiko, später im Leben selbst süchtig zu werden, ist stark erhöht.
Unter diesem Slogan macht NRW auf die Probleme rund um das Glücksspielen aufmerksam: Finanzielle Probleme und Schulden, Lügen und Verheimlichungen, massive Probleme in der Partnerschaft, häufige Abwesenheiten des oder der Glücksspielsüchtigen, Vernachlässigung von gemeinsamen Familienaktivitäten und viele weitere Folgen bringt die Glücksspielsucht mit sich. Insbesondere der Vertrauensverlust und die emotionale Distanz der Betroffenen bringen den Zusammenhalt der Familie in Gefahr. Auch die Partner*innen von Glücksspielsüchtigen entwickeln oft selbst psychosomatische Beschwerden.
Kinder stehen in solchen Familien unter großen emotionalen und sozialen Belastungen. Sie leiden unter Stress, weil es häufig zum Streit zwischen den Eltern kommt oder Absprachen und Vereinbarungen häufig nicht eingehalten werden. Lügen und Vertuschungen rund um das Glücksspielverhalten verunsichern sie zusätzlich.
Meist erleben Kinder aus Familien mit einem glücksspielsüchtigen Elternteil massive Einschränkungen: An Kleidung, Reisen und Spielzeug muss gespart werden – manchmal sogar beim Essen. Vielfach lügen betroffene Kinder dann auch selbst, um das Verhalten des glücksspielsüchtigen Elternteils zu decken oder über Geldprobleme hinwegzutäuschen.
Diese Kinder haben ein deutlich erhöhtes Risiko, selbst Suchtprobleme zu entwickeln: Ihr Risiko, später selbst glücksspielsüchtig zu werden ist etwa 10-mal höher, als bei Gleichaltrigen ohne glücksspielsüchtigen Elternteil. Häufig leiden sie noch als Erwachsene unter psychischen Problemen, wie etwa Angststörungen oder Depressionen – viele sind deswegen in Behandlung.
Aktuelle Studien zeigen, dass über 2 % der Bevölkerung eine Glücksspielstörung aufweisen. Hochgerechnet aus Daten des Statistischen Bundesamtes betrifft das etwa 1.380.000 Menschen in Deutschland, von denen (laut Drogen- und Suchtbericht 2017) ein Viertel bis ein Drittel minderjährige Kinder haben: Zwischen 345.000 und 460.000 glücksspielsüchtige Menschen haben Kindern – viele von ihnen auch mehr als ein Kind.
Das Statistische Bundesamt rechnet aktuell mit einer Geburtenziffer von 1,53. Hochgerechnet auf die Anzahl glücksspielsüchtiger Menschen sind das zwischen 528.000 und 704.000 Kinder, die in einer Familie aufwachsen, in der mindestens ein Elternteil glücksspielsüchtig ist.
Weitere 5,7 % der Menschen in Deutschland zeigen ein riskantes Glücksspielverhalten. Auch bei ihnen muss man davon ausgehen, dass sie etwa in gleichem Umfang in Familien leben und Kinder haben. Aus diesen Familien kommen also noch einmal rund 1,3 bis 1,7 Millionen Kinder hinzu, die von den Folgen des Glücksspielens unterschiedlich stark betroffen sind.
Insgesamt muss also davon ausgegangen werden, dass bis zu 2,4 Millionen Kinder in Deutschland von den Folgen des Glücksspielens betroffen sind.
Suchthilfe Aachen
Matthias Schreiber
Feuervogel – Hilfen für Kinder aus suchtbelasteten Familien Teamleitung
Monheimsallee 71
52062 Aachen
Tel. 0241 413 608 40
https://www.suchthilfe-aachen.de/angebote/kinder-jugendliche-familien/feuervogel/
Suchtberatung Hermannstr. 14
52062 Aachen
Tel. 0241- 413 56 110
Caritas Ahlen
Beratungsstelle Glücksspielsucht sowie Erziehungsberatung für Eltern, Kinder und Jugendliche
Rottmannstraße 27
59229 Ahlen
Tel. 0 23 82 893 128
www.qua-dro.de
Drogenhilfe Köln / Rhein-Erft-Kreis
Blumenstr. 8
50126 Bergheim
Tel. 02271 476 40 oder -16
www.spielfrei.info
Drogenberatung e. V. Bielefeld
August-Schroeder-Straße 3a
33602 Bielefeld
Tel.: 0521 96 780 -31/-37
https://www.drogenberatung-bielefeld.de/de/kinder-aus-suchtbelasteten-familien/waldkinder
SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V.
Friesenstraße 5
46395 Bocholt
Tel.: 02871-8891
E-Mail: skm.bocholt@t-online.de
https://www.skm-bocholt.de
update Fachstelle für Suchtprävention, Kinder-, Jugend- und Elternberatung
“Starke Pänz” Sozialpädagogische Gruppenarbeit für Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien
Uhlgasse 8
53127 Bonn
Tel.: 0228 688 58 80
E-Mail: update@cd-bonn.de
www.suchthilfe-bonn.de
Drogenhilfe Köln gGmbH
Heinrich-Esser-Str. 37
50321 Brühl
Tel. 02232 189 30 oder -16
https://www.drogenhilfe-koeln.de/
Caritasverband Dortmund e.V. Suchtberatungsstelle
Saskia Wurm, Rehabilitationspädagogin
Stefanstraße 2
44135 Dortmund
Tel.: 0231187151-2032
E-Mail: Saskia.Wurm@caritas-dortmund.de
https://www.caritas-dortmund.de
Deutscher Kinderschutzbund e. V. Gütersloh
Jana Kuhlmann
Familien in Balance – Naturprojekt für Kinder
Tel. 05241 221 347 oder 05241 151 51
https://www.kinderschutzbund-guetersloh.de/?show=faba-naturprojekt
Caritas Sucht- und Drogenhilfe
Caritasverband für den Kreis Gütersloh e. V.
Svenja Karweger
Kolibri – Gruppenangebot für Kinder aus Sucht- und psychisch belasteten Familien
Bielefelder Str. 47
33378 Rheda-Wiedenbrück
Tel. 05242 408 20
https://www.caritas-guetersloh.de/aktuelles/nachrichten/detail/kolibri-gruppenangebot-fuer-kinder-von-sucht-oder-psychischbelasteten-eltern
Blaukreuz-Zentrum Hagen
Fachstelle Sucht / Drachenherz Hagen
Körnerstr.45
58095 Hagen
Tel.: 02331 933745 – 0
Mobil: 0151-58350224
https://www.blaues-kreuz.de/de/westfalen/hagen/
https://www.blaues-kreuz.de/de/drachenherz/drachenherz/drachenherz-hagen/
Diakonisches Werk Herford
Fachstelle Sucht Beratung
Auf der Freiheit 25
32052 Herford
Tel. 05221 599 838 oder -836
www.diakonie-herford.de
Jugendberatung ANSPRECHBAR
Victoriastraße 12
50668 Köln
Tel. 0221 912 797 10
https://www.ansprechbar-koeln.de/
Caritas Neuss
Projekt KIZ – Kinder im Zentrum
Für Kinder im Alter von 13 – 18 Jahren
Rheydter Str. 176
41464 Neuss
Telefon: 02131 889-162
E-Mail: kiz@caritas-neuss.de
Caritasverband Paderborn e. V.
LOBBY – Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche in Konfliktsituationen
Am Haxthausenhof 14-16
33098 Paderborn
Tel. 0170 226 94 51 (Anruf/SMS/Messenger)
https://www.caritas-pb.de/sucht-integration-hilfen/suchtberatung-praevention/suchtkrankenhilfe/lobby-anlaufstelle-kinder-jugendliche-in-konfliktsituationen
Kindergruppe aus Suchtbelasteten Familien (KiSuFa)
Ükern 13
33098Paderborn
Tel. 05251 889 11 20
https://www.caritas-pb.de/sucht-integration-hilfen/suchtberatung-praevention/suchtkrankenhilfe/kisufa-kinder-aus-suchtbelasteten-familien
Caritasverband Wuppertal/Solingen e.V.
Suchtberatung Solingen – Drachenflieger
Ahrstraße 9
42697 Solingen
Telefon: 0212 231 349 33
www.caritas-wsg.de
Sucht- und Drogenberatung Steinfurt
Emsdettener Str. 22
48565 Steinfurt
Tel. 02552 706 39
https://www.caritasverband-steinfurt.de//
Kontakt-Rat-Hilfe Viersen e.V.
Hauptstelle Viersen-Dülken
Kreuzherrenstr. 17-19
41751 Viersen
Tel. 02162 951 10
www.krh-online.de
Landesfachstelle Glücksspielsucht NRW
Niederwall 51 (Eingang Ravensbergerstraße)
33602 Bielefeld