Aktuelles & Events

Aktionstag gegen Glücksspielsucht

Jedes Jahr machen die Bundesländer mit dem gemeinsamen Aktionstag gegen Glücksspielsucht auf die Probleme rund um riskantes Glücksspielverhalten und pathologisches Glücksspielen/Glücksspielsucht aufmerksam. Der Aktionstag findet immer am letzten Mittwoch im September statt: in diesem Jahr also am 25. September. Unterschiedliche Akteure von Beratungsstellen über Kliniken bis hin zur Selbsthilfe beteiligen sich mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen. Ziel ist es, auf die Risiken einer Glücksspielteilnahme hinzuweisen und über Hilfemöglichkeiten aufzuklären.

Die Veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen finden 2024 zum Thema Sportwetten statt.

Schirmherr des bundesweiten Aktionstags Glücksspielsucht ist der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert.

Burkhard Blienert

Sucht- und Drogenbeauftragter der Bundesregierung
© Thomas Ecke

Verena Küpperbusch

Leitung Landesfachstelle Glücksspielsucht NRW
© Susi Freitag

Premiere zur Filmreihe "Verzockt" über exzessives Sportwetten

Am 27.09.2023 um 18 Uhr im Rex Filmtheater Wuppertal.

Am 27. September fand der 13. bundesweite Aktionstag gegen Glücksspielsucht unter der Schirmherrschaft des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, statt. Dazu ist vom Medienprojekt Wuppertal die Filmreihe „Verzockt“ entwickelt worden. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die im verschiedenen Umfang Sportwetten gemacht haben: einige ein bisschen, andere exzessiv als Glücksspielsucht.

Mit dabei waren die Betroffenen, die im Film portraitiert werden, sowie der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert.

Die Filmreihe ist als Bildungs- und Aufklärungsmittel auf DVD und als Streaming / Download erhältlich.

Verzockt
Eine Filmreihe über exzessives Sportwetten

Die dokumentarische Filmreihe zeigt Menschen, die im verschiedenen Umfang Sportwetten gemacht haben. Einige ein bisschen, einige exzessiv als Glücksspielsucht. Im Mittelpunkt der Filme stehen der Lebensalltag der Betroffenen und ihr Umgang mit Sportwetten. Dabei werden sowohl die verschiedenen Motivationen und Gefühle von Nutzern mit unproblematischem Wettverhalten beleuchtet als auch die negativen Auswirkungen eines unkontrollierten Wettverhaltens gezeigt. Neben exzessiven Sportwettenden werden auch junge sportaffine Männer zu ihrem Umgang und ihrer Einstellung zu Sportwetten interviewt. Außerdem kommen Expertinnen und Experten aus der Beratung und Behandlung der Betroffenen zu Wort.
Im Zentrum der Betroffenen-Porträts stehen die Fragen: Was ist unproblematisches Wettverhalten und was Glücksspielsucht? Wie wird aus gelegentlichen, unproblematischen Sportwetten exzessives Verhalten und Glücksspielsucht? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen dem selbst ausgeübten Sport der Betroffenen und den Sportwetten? Welche Bedeutung und Folgen hat Glücksspielsucht für die Betroffenen und ihr Umfeld? Was hat Betroffenen dabei geholfen, ihre Glücksspielsucht zu überwinden?

Die Filmreihe beleuchtet die Vielschichtigkeit des Themas aus dem Blickwinkel der Betroffenen und legt den Fokus auf Maßnahmen und Lösungsansätze, um problematisches Glücksspielverhalten zu verhindern. Die Filme wirken dem schambehafteten Tabuthema »Glücksspielsucht bei Sportwetten« entgegen und zeigen positive Umgangsmöglichkeiten und Hilfestellungen für die Betroffenen und ihr Umfeld auf.

Nur so zum Spaß
Schüler aus einem Fußball-Förderkurs berichten von ihren ersten Kontakten mit Glücksspiel, (Sport-)wetten und die Spannung beim Öffnen von Loot-Boxen im Videospiel FIFA. In privaten Tipprunden messen sie sich und ihr Fußballwissen. Welche Verbindung gibt es zwischen ihrem Fußballspielen und ihrem Wetterfolg?

Bock auf Wetten
Straßeninterviews mit jungen Männern über ihren Bezug zu Sportwetten: Wie oft und mit welchem Einsatz machen sie Sportwetten? Welche Rolle spielt die eigene Fußball-Expertise beim Wetten? Wie fühlt man sich, wenn man gewinnt oder verliert? Welchen Einfluss haben Sportwetten auf ihren Alltag und sehen sie selbst Gefahren?

Mein Leben ist kein Spiel
Thomas (44) gibt seinen ersten Tippschein 2005 ab und gewann damit einen Euro. In der daraus folgenden langjährigen Spielsucht verspielte er 800.000 €. Er berichtet vom Beginn seiner Spielerkarriere und wie er mit der Zeit immer weiter in eine Abwärtsspirale aus Lügen, Betrügen und Beschaffungskriminalität rutschte. Am Ende hieß es für ihn: Knast oder Tod. Nach einem Gefängnisaufenthalt möchte er sein wettfreies Leben nun neu beginnen. Was hilft ihm dabei und wo liegen noch Stolpersteine?

Eine zweite Chance
Daniel (35) hat das scheinbar perfekte Leben: Einen guten Job, Frau, Kind und einen Hund. Doch er lebt ein Doppelleben: Was mit einer harmlosen Tippgemeinschaft im Büro begann, entwickelte sich über die Jahre zu einer ausgeprägten Spielsucht mit Tageseinsätzen von bis zu 400 €, von der sonst niemand aus seinem Umfeld etwas ahnte. Als schließlich die Polizei vor der Tür steht und seine Wohnung durchsucht, bricht sein Kartenhaus zusammen. Im Gefängnis muss er sich mit der Frage auseinandersetzen, wie es so weit kommen konnte und was er aus seinem weiteren Leben machen möchte. Durch Therapien und den Rückhalt seiner Familie kämpft er sich zurück ins Leben.

Leider habe ich gewonnen
Dulat (31) spielte selbst erfolgreich Fußball und kam durch einen Zufall zu seinem ersten Tippschein. Sein Pech: Er gewann damit über 1000 €. Mit der Zeit geriet er immer mehr in einen Sog aus Endorphinen, Geld und Schamgefühlen. In einer stationären Therapie versucht er nun herauszufinden, was die Gründe für seine Spielsucht sind und was er ändern muss, um seine Zukunft wettfrei zu gestalten.

ExpertInnen-Interviews über Sportwetten und zum Umgang und Behandlung von Sportwetten-Süchtigen:
– Dr. med. Kemper (Chefarzt Bernhard-Salzmann-Klinik Gütersloh)
– Lara Desinger, Psychotherapeutin (Caritas Neuss – Fachstelle Glücksspielsucht)
– Halidun Atlas, Sozialpädagoge (Drops Hannover – Fachstelle für Sucht und Suchtprävention)

Kontakt

Sie haben Fragen oder wünschen sich weitere Informationen?

Verena Küpperbusch

Leitung
M. M., B. Sc. Psych.
Tel.: 0521 3995589-1

Arne Rüger

Fachreferent
Dipl. Soziologe
Tel.: 0521 3995589-2

Kinder aus glücksspielsuchtbelasteten Familien

Eine Glücksspielstörung belastet nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihr soziales Umfeld. Ganz besonders sind davon die Familie und nahe Angehörige betroffen. Auch wenn viele hoffen, dass Kinder nichts davon mitbekommen: Kinder leiden unter den Folgen der Glücksspielsucht Ihrer Eltern!

Kindliche Wahrnehmung

„Was mit mir ist, interessiert doch eh keinen!“, denken Kinder schnell, wenn das Glücksspielen für einen Elternteil immer mehr zum Lebensinhalt wird. Ihnen fehlen Liebe und Geborgenheit. Manche glauben sogar, sie seien schuld an den Sorgen der Erwachsenen. Sie schämen sich und übernehmen Verantwortung – mehr als ihnen guttut. Das überfordert und verunsichert sie – nicht ohne Folgen: Manche Kinder werden traurig oder wütend. Andere bekommen körperliche Beschwerden. Oft werden ihre Leistungen in der Schule schlechter. Ihr Risiko, später im Leben selbst süchtig zu werden, ist stark erhöht.

Glücksspiel hat viele Verlierer*innen

Unter diesem Slogan macht NRW auf die Probleme rund um das Glücksspielen aufmerksam: Finanzielle Probleme und Schulden, Lügen und Verheimlichungen, massive Probleme in der Partnerschaft, häufige Abwesenheiten des oder der Glücksspielsüchtigen, Vernachlässigung von gemeinsamen Familienaktivitäten und viele weitere Folgen bringt die Glücksspielsucht mit sich. Insbesondere der Vertrauensverlust und die emotionale Distanz der Betroffenen bringen den Zusammenhalt der Familie in Gefahr. Auch die Partner*innen von Glücksspielsüchtigen entwickeln oft selbst psychosomatische Beschwerden.

Auswirkungen auf Kinder

Kinder stehen in solchen Familien unter großen emotionalen und sozialen Belastungen. Sie leiden unter Stress, weil es häufig zum Streit zwischen den Eltern kommt oder Absprachen und Vereinbarungen häufig nicht eingehalten werden. Lügen und Vertuschungen rund um das Glücksspielverhalten verunsichern sie zusätzlich.

Meist erleben Kinder aus Familien mit einem glücksspielsüchtigen Elternteil massive Einschränkungen: An Kleidung, Reisen und Spielzeug muss gespart werden – manchmal sogar beim Essen. Vielfach lügen betroffene Kinder dann auch selbst, um das Verhalten des glücksspielsüchtigen Elternteils zu decken oder über Geldprobleme hinwegzutäuschen.

Diese Kinder haben ein deutlich erhöhtes Risiko, selbst Suchtprobleme zu entwickeln: Ihr Risiko, später selbst glücksspielsüchtig zu werden ist etwa 10-mal höher, als bei Gleichaltrigen ohne glücksspielsüchtigen Elternteil. Häufig leiden sie noch als Erwachsene unter psychischen Problemen, wie etwa Angststörungen oder Depressionen – viele sind deswegen in Behandlung.

Prävalenz

Aktuelle Studien zeigen, dass über 2 % der Bevölkerung eine Glücksspielstörung aufweisen. Hochgerechnet aus Daten des Statistischen Bundesamtes betrifft das etwa 1.380.000 Menschen in Deutschland, von denen (laut Drogen- und Suchtbericht 2017) ein Viertel bis ein Drittel minderjährige Kinder haben: Zwischen 345.000 und 460.000 glücksspielsüchtige Menschen haben Kindern – viele von ihnen auch mehr als ein Kind.

Das Statistische Bundesamt rechnet aktuell mit einer Geburtenziffer von 1,53. Hochgerechnet auf die Anzahl glücksspielsüchtiger Menschen sind das zwischen 528.000 und 704.000 Kinder, die in einer Familie aufwachsen, in der mindestens ein Elternteil glücksspielsüchtig ist.

Weitere 5,7 % der Menschen in Deutschland zeigen ein riskantes Glücksspielverhalten. Auch bei ihnen muss man davon ausgehen, dass sie etwa in gleichem Umfang in Familien leben und Kinder haben. Aus diesen Familien kommen also noch einmal rund 1,3 bis 1,7 Millionen Kinder hinzu, die von den Folgen des Glücksspielens unterschiedlich stark betroffen sind.

Insgesamt muss also davon ausgegangen werden, dass bis zu 2,4 Millionen Kinder in Deutschland von den Folgen des Glücksspielens betroffen sind.

Beratung für Kinder und Jugendliche aus glücksspielsuchtbelasteten Familien in NRW

Aachen

Suchthilfe Aachen
Matthias Schreiber
Feuervogel – Hilfen für Kinder aus suchtbelasteten Familien Teamleitung
Monheimsallee 71
52062 Aachen
Tel. 0241 413 608 40
https://www.suchthilfe-aachen.de/angebote/kinder-jugendliche-familien/feuervogel/

Suchtberatung Hermannstr. 14
52062 Aachen
Tel. 0241- 413 56 110

Ahlen

Caritas Ahlen
Beratungsstelle Glücksspielsucht sowie Erziehungsberatung für Eltern, Kinder und Jugendliche
Rottmannstraße 27
59229 Ahlen
Tel. 0 23 82 893 128
www.qua-dro.de

Bergheim

Drogenhilfe Köln / Rhein-Erft-Kreis
Blumenstr. 8
50126 Bergheim
Tel. 02271 476 40 oder -16
www.spielfrei.info

Bielefeld

Drogenberatung e. V. Bielefeld
August-Schroeder-Straße 3a
33602 Bielefeld
Tel.: 0521 96 780 -31/-37
https://www.drogenberatung-bielefeld.de/de/kinder-aus-suchtbelasteten-familien/waldkinder

Bocholt

SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V.
Friesenstraße 5
46395 Bocholt
Tel.: 02871-8891
E-Mail: skm.bocholt@t-online.de
https://www.skm-bocholt.de

Bonn

update Fachstelle für Suchtprävention, Kinder-, Jugend- und Elternberatung
“Starke Pänz” Sozialpädagogische Gruppenarbeit für Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien
Uhlgasse 8
53127 Bonn
Tel.: 0228 688 58 80
E-Mail: update@cd-bonn.de
www.suchthilfe-bonn.de

Brühl

Drogenhilfe Köln gGmbH
Heinrich-Esser-Str. 37
50321 Brühl
Tel. 02232 189 30 oder -16
https://www.drogenhilfe-koeln.de/

Dortmund

Caritasverband Dortmund e.V. Suchtberatungsstelle
Saskia Wurm, Rehabilitationspädagogin
Stefanstraße 2
44135 Dortmund
Tel.: 0231187151-2032
E-Mail: Saskia.Wurm@caritas-dortmund.de
https://www.caritas-dortmund.de

Gütersloh

Deutscher Kinderschutzbund e. V. Gütersloh
Jana Kuhlmann
Familien in Balance – Naturprojekt für Kinder
Tel. 05241 221 347 oder 05241 151 51
https://www.kinderschutzbund-guetersloh.de/?show=faba-naturprojekt

Caritas Sucht- und Drogenhilfe
Caritasverband für den Kreis Gütersloh e. V.
Svenja Karweger
Kolibri – Gruppenangebot für Kinder aus Sucht- und psychisch belasteten Familien
Bielefelder Str. 47
33378 Rheda-Wiedenbrück
Tel. 05242 408 20
https://www.caritas-guetersloh.de/aktuelles/nachrichten/detail/kolibri-gruppenangebot-fuer-kinder-von-sucht-oder-psychischbelasteten-eltern

Hagen

Blaukreuz-Zentrum Hagen
Fachstelle Sucht / Drachenherz Hagen
Körnerstr.45
58095 Hagen
Tel.: 02331 933745 – 0
Mobil: 0151-58350224
https://www.blaues-kreuz.de/de/westfalen/hagen/
https://www.blaues-kreuz.de/de/drachenherz/drachenherz/drachenherz-hagen/

Herford

Diakonisches Werk Herford
Fachstelle Sucht Beratung
Auf der Freiheit 25
32052 Herford
Tel. 05221 599 838 oder -836
www.diakonie-herford.de

Köln

Jugendberatung ANSPRECHBAR
Victoriastraße 12
50668 Köln
Tel. 0221 912 797 10
https://www.ansprechbar-koeln.de/

Neuss

Caritas Neuss
Projekt KIZ – Kinder im Zentrum
Für Kinder im Alter von 13 – 18 Jahren
Rheydter Str. 176
41464 Neuss
Telefon: 02131 889-162
E-Mail: kiz@caritas-neuss.de

Paderborn

Caritasverband Paderborn e. V.
LOBBY – Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche in Konfliktsituationen
Am Haxthausenhof 14-16
33098 Paderborn
Tel. 0170 226 94 51 (Anruf/SMS/Messenger)
https://www.caritas-pb.de/sucht-integration-hilfen/suchtberatung-praevention/suchtkrankenhilfe/lobby-anlaufstelle-kinder-jugendliche-in-konfliktsituationen

Kindergruppe aus Suchtbelasteten Familien (KiSuFa)
Ükern 13
33098Paderborn
Tel. 05251 889 11 20
https://www.caritas-pb.de/sucht-integration-hilfen/suchtberatung-praevention/suchtkrankenhilfe/kisufa-kinder-aus-suchtbelasteten-familien

Solingen

Caritasverband Wuppertal/Solingen e.V.
Suchtberatung Solingen – Drachenflieger
Ahrstraße 9
42697 Solingen
Telefon: 0212 231 349 33
www.caritas-wsg.de

Steinfurt

Sucht- und Drogenberatung Steinfurt
Emsdettener Str. 22
48565 Steinfurt
Tel. 02552 706 39
https://www.caritasverband-steinfurt.de//

Viersen

Kontakt-Rat-Hilfe Viersen e.V.
Hauptstelle Viersen-Dülken
Kreuzherrenstr. 17-19
41751 Viersen
Tel. 02162 951 10
www.krh-online.de

online-Hilfe

Hilfe bei Problemeltern
Altersgerechte Beratung für Kinder und Jugendliche

www.kidkit.de