Aktionstag gegen Glücksspielsucht am 24. September 2025: "Glücksspielschäden - erkennen, benennen, vermeiden"

Glücksspiel verspricht Spannung und hohe Gewinne – doch für viele Menschen endet das Spiel mit Verzweiflung, Überschuldung und zerrütteten Familien. In einer Woche, am 24. September 2025, findet der 15. bundesweite Aktionstag gegen Glücksspielsucht statt. Unter dem Motto „Glücksspielschäden – erkennen, benennen, vermeiden“ macht dieser Aktionstag auf die oft verborgenen Schäden durch Glücksspielsucht aufmerksam und informiert über Hilfen für Betroffene und deren Angehörige.

Schirmherr des Aktionstags ist Prof. Dr. Hendrik Streeck, der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Bundesweit engagieren sich zahlreiche Beratungsstellen, Fachkliniken und Selbsthilfegruppen – allein in Nordrhein-Westfalen mit einer Vielzahl von Veranstaltungen vor Ort – um ein Zeichen gegen Glücksspielsucht zu setzen. Sie alle verfolgen ein gemeinsames Ziel: der Öffentlichkeit deutlich zu machen, dass Glücksspielschäden ein gesamtgesellschaftliches Thema sind und dass es Hilfeangebote für Betroffene gibt.

Aktionen vor Ort in NRW: Vielfalt und Nähe
In vielen Städten Nordrhein-Westfalens wird mit Infoständen, Fachvorträgen, Beratungsangeboten, Podiumsdiskussionen, Straßentheater und interaktiven Mitmachaktionen auf die Problematik aufmerksam gemacht. Diese vielfältigen Aktionen finden direkt vor der Haustür statt und richten sich sowohl an Betroffene und Angehörige als auch an die breite Öffentlichkeit.

Ein unterschätztes Risiko mit verheerenden Folgen
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland durch legales Glücksspiel Einnahmen von knapp 14 Milliarden Euro generiert – etwa doppelt so viel, wie im selben Jahr in deutsche Start-ups investiert wurde. Doch der gesellschaftliche Preis ist hoch: Gemäß dem Glücksspiel-Survey 2023 zeigt mehr als jede/r vierte Glücksspielende ein riskantes oder sogar süchtiges Spielverhalten. Von diesen Auswirkungen sind besonders Menschen mit geringem Einkommen, niedrigem Bildungsgrad oder in sozialen Belastungslagen betroffen.

„Glücksspiel ist kein harmloses Freizeitvergnügen“, warnt Verena Küpperbusch, Leiterin der Landesfachstelle Glücksspielsucht. „Die Schäden reichen von Überschuldung und Arbeitsplatzverlust bis hin zu familiären Krisen, psychischen Erkrankungen und häuslicher Gewalt.“ Auch aus wissenschaftlicher Sicht sind die Befunde alarmierend: The Lancet Public Health Commission on Gambling (2024) verweist darauf, dass die Auswirkungen von Glücksspielen die Erreichung mehrerer UN-Nachhaltigkeitsziele gefährden – darunter Gesundheit, Armutsbekämpfung, Bildung und soziale Teilhabe.

Kinder, Familien, Gesellschaft: Wer zahlt den Preis?
Besonders alarmierend: In Deutschland wachsen schätzungsweise 600.000 Kinder in Haushalten auf, in denen mindestens ein Elternteil glücksspielsüchtig ist. Diese Kinder leiden oft still – unter emotionaler Unsicherheit, Tabuisierung und fehlender Unterstützung.

Glücksspielschäden betreffen nicht nur Einzelpersonen, sondern ganze Familien und sogar ganze Stadtteile, resümiert eine aktuelle Studie zu den gesellschaftlichen Folgen. Auch weitere Untersuchungen zeigen klare Zusammenhänge zwischen exzessivem Glücksspielen und Armut, psychischer Belastung sowie Gewalt.

Einen Überblick über alle Aktionen in NRW sowie weiterführende Informationen finden Interessierte auf der Aktionsseite der Landesfachstelle Glücksspielsucht NRW (gluecksspielsucht-nrw.de/aktuelles-events/aktionstag/).