Besuch bei Prof. Dr. Hendrik Streeck, Sucht- und Drogenbeauftragter der Bundesregierung

Austausch zu Glücksspielregulierung, Prävention und aktuellem Handlungsbedarf

Die Landesfachstelle Glücksspielsucht NRW hatte kürzlich die Gelegenheit, den neuen Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Prof. Dr. Hendrik Streeck, zu einem fachlichen Austausch zu treffen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die aktuellen Herausforderungen der Glücksspielregulierung sowie die Weiterentwicklung evidenzbasierter Prävention.

Zentrale Themen des Gesprächs

Public-Health-Perspektive auf Glücksspiel:
Glücksspielprobleme haben gesamtgesellschaftliche Auswirkungen. Das macht einen umfassenden Public-Health-Ansatz notwendig, um gefährdete Gruppen wirksam zu schützen.

Begrenzte Wirksamkeit freiwilliger Maßnahmen:
Freiwillige „Responsible Gambling“-Ansätze der Glücksspielindustrie reichen nicht aus, um Menschen mit erhöhtem Risiko oder bereits bestehenden Problemen effektiv zu erreichen. Verbindliche gesetzliche Schutzmaßnahmen bleiben unverzichtbar.

Aggressive Glücksspielwerbung:
Ein weiterer Schwerpunkt unseres Gesprächs war die sehr präsente und teils stark auf Jugendliche und vulnerable Gruppen ausgerichtete Glücksspielwerbung. Sie steht nach wissenschaftlichen Erkenntnissen in direktem Widerspruch zu wirksamer Prävention und erschwert Schutzbemühungen erheblich.

Illegale Glücksspielangebote:
Illegale Glücksspielangebote erfüllen keine Spielerschutzstandards. Sie bergen dadurch besonders hohe Gefährdungspotenziale.

Notwendigkeit klarer regulatorischer Vorgaben:
Es braucht daher klare politische Leitlinien, unabhängige Kontrollen und eine konsequente Durchsetzung von Spielerschutzstandards, um den Jugend- und Spielerschutz zu verbessern. 

Gemeinsamer Ausblick

Wir danken Herrn Streeck für den offenen und konstruktiven Austausch. Das Gespräch zeigt deutlich, dass es weiterhin starken politischen Willen und eine konsequent evidenzbasierte Regulierung benötigt, um Menschen wirksam vor Glücksspielschäden zu schützen.
Die Landesfachstelle wird diesen Prozess weiterhin mit wissenschaftlicher Expertise und praxisnahen Erfahrungen aus Beratung, Prävention und Selbsthilfe begleiten.

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