Stellungnahme zur Glücksspielsuchtprävention

Glücksspielsucht stellt ein ernstzunehmendes Problem dar, das tiefgreifende soziale und persönliche Auswirkungen hat. Eine wirksame Prävention ist von entscheidender Bedeutung, um gefährdete Personen zu schützen. Allerdings kann die Prävention durch die Glücksspielanbieter selbst zu einem Problem werden, da sie in einem offensichtlichen Interessenkonflikt stehen. Das Präventionsprojekt “Gameshift” von WestLotto veranschaulicht die Grenzen solcher Ansätze.

1. Interessenkonflikt der Glücksspielanbieter

Glücksspielanbieter wie WestLotto sind wirtschaftlich daran interessiert, dass Menschen weiterhin an Glücksspielen teilnehmen. Präventionsprojekte wie “Gameshift” sehen sich folglich mit der Herausforderung konfrontiert, einen Ausgleich zwischen Gewinnstreben und der Verantwortung für die Prävention von Glücksspielsucht zu finden. Es bleibt fraglich, ob ein Anbieter, der finanziell vom Glücksspiel profitiert, in der Lage ist, echte und umfassende Präventionsarbeit zu leisten. Ein potenzieller Interessenkonflikt könnte dazu führen, dass Präventionsmaßnahmen weniger wirksam gestaltet werden, um das Geschäft nicht zu gefährden.

2. „Gameshift“ als Instrument der Imagepflege

Es besteht die Vermutung, dass Projekte wie “Gameshift” in erster Linie der Imagepflege der Anbieter dienen. Es gibt Anzeichen dafür, dass Unternehmen diese Präventionsmaßnahmen nutzen, um der Öffentlichkeit und den Regulierungsbehörden ein Bild von sozialer Verantwortung zu vermitteln. Während “Gameshift” auf das wachsende Problem des Glücksspiels im Online-Gaming abzielt, bleibt unklar, inwieweit WestLotto tatsächlich daran interessiert ist, problematisches Glücksspielverhalten zu verhindern. Die Motivation zur Durchführung solcher Projekte liegt offenbar eher im Schutz des eigenen Rufs als in substanziellen Veränderungen.

3. Begrenzte inhaltliche Ausrichtung von „Gameshift“

Das Präventionsprojekt “Gameshift” fokussiert sich ausschließlich auf glücksspielähnliche Elemente in Online-Games. Dadurch entsteht eine partielle Prävention, bei der wesentliche Formen des problematischen Glücksspielverhaltens außer Acht gelassen werden. Diese Selektion erfolgt interessengeleitet. WestLotto richtet mit „Gameshift“ die Aufmerksamkeit auf Angebote Dritter und unterlässt eine kritische Hinterfragung des eigenen Angebots.

4. GLÜXXIT als positives Gegenbeispiel

Im Gegensatz zu “Gameshift” zeigt das Präventionsprogramm “GLÜXXIT”, wie Präventionsarbeit erfolgreich und unabhängig gestaltet werden kann. Das Präventionsangebot “GLÜXXIT” wird von unabhängigen Stellen durchgeführt und zeichnet sich durch eine umfassende Sensibilisierung und Aufklärung aus. Es verfolgt keine wirtschaftlichen Interessen, sondern stellt den Schutz der Spielerinnen und Spieler und die Reduzierung von Spielsucht in den Mittelpunkt. Die Unabhängigkeit von Interessen Dritter ermöglicht die Entwicklung und Umsetzung wirksamer Maßnahmen ohne Interessenkonflikte.

5. Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass eine Präventionsarbeit, die durch Glücksspielanbieter wie WestLotto selbst durchgeführt wird, nicht zielführend ist. Die Durchführung von Präventionsarbeit durch Glücksspielanbieter birgt das Risiko von Interessenkonflikten, einer begrenzten inhaltlichen Ausrichtung sowie die Gefahr, dass solche Projekte vorrangig der Imagepflege dienen. Dies mindert ihre Effektivität. Unabhängige Präventionsansätze wie “GLÜXXIT” beweisen, dass es auch anders geht. Solche Angebote können glaubwürdig und nachhaltig dazu beitragen, Menschen vor den Gefahren der Glücksspielsucht zu schützen. Die Politik sollte daher darauf drängen, dass Präventionsmaßnahmen von unabhängigen Akteuren umgesetzt und Glücksspielanbieter stärker in die Verantwortung genommen werden, ohne selbst die Kontrolle über solche Projekte zu haben.