Die dritte landesweite Fachtagung in Düsseldorf
Am 19. September 2022 findet die dritte landesweite GLÜXXIT-Fachtagung zum Thema Glücksspielsucht in Düsseldorf statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird auch eine Tour für die Teilnehmenden angeboten, die sich an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren von Berufskollegs richtet, wie zum Beispiel Lehrende, Fachkräfte aus der Schulsozialarbeit oder der Schulpsychologie sowie an Fachkräfte aus der Suchtprävention und Suchthilfe. Ziel der Fachtagung ist die Weiterbildung von Interessierten aus Berufskollegs sowie die Vernetzung und der gemeinsame Austausch.
Warum Berufskollegs?
Sportwetten, Geldspielgeräte oder Onlinecasinos stellen besonders für – meist männliche – Jugendliche im Berufsschulalter einen selbstverständlichen Bestandteil ihrer Lebenswelt dar. Aufgrund der Altersstruktur haben Schüler und Schülerinnen an Berufskollegs im Vergleich zu anderen Schulformen ein doppelt so hohes Risiko, ein problematisches Glücksspielverhalten zu entwickeln. Auch die Verfügbarkeit von eigenem Geld spielt an Berufskollegs und im Glücksspielverhalten eine Rolle.
Theorie vs. Praxis – Programm der Tagung
Die Fachtagung bietet auf der einen Seite ein Update der neuesten Erkenntnisse aus der Glücksspielsuchtforschung und andererseits einen interessanten Einblick in die Praxis. Über neue Spielanreize und Suchtgefahren bei jungen Menschen berichtet Dr. Tobias Hayer (Universität Bremen). Anschließend wird Prof. Dr. Klein (Katholische Hochschule NRW, Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung) die Probleme von Kindern glücksspielsüchtiger Eltern beleuchten. André Frohnenberg (ginko Stiftung für Prävention NRW) geht auf das Konzept der motivierenden Kurzintervention bei problematischem Glücksspielen (MOGL) ein.
Anschließend werden die Fachvorträge durch praktische Workshops ergänzt. Mathias Wiese (ehemaliger Automatenspieler) und Tobias Blümel (ehemaliger Sportwetter) diskutieren mit Dr. Tobias Hayer und prüfen: Passen Theorie und Praxis zueinander? Der zweite Workshop gibt einen praktischen Einblick in das MOGL Konzept und bietet die Möglichkeit, gemeinsam mit André Frohnenberg und Esther Lemke (Projekt GLÜXXIT), Methoden der Gesprächsführung mit glücksspielenden Schülerinnen und Schülern auszuprobieren. Das Programm der Tagung finden Sie hier.
Kinder von glücksspielsüchtigen Eltern
Bei einer Glücksspielsucht ist nicht nur der Spieler oder die Spielerin selbst betroffen, sondern auch seine oder ihre Angehörigen. Sie leiden ebenfalls unter den Folgen der Glücksspielsucht – Kinder ganz besonders. Die Glücksspielsucht der Eltern oder eines Elternteils kann bei Kindern weitreichende Schäden verursachen und sich negativ auf ihr Sozialverhalten sowie auf ihre psychische und physische Gesundheit auswirken.
Das MOGL-Konzept
Das Interventionskonzept „MOGL“ – kurz für „Motivierende Kurzintervention bei problematischem Glücksspielen“ – ist angelehnt an das Konzept „MOVE“ der ginko Stiftung für Prävention. In Kooperation mit der ginko Stiftung fand zum ersten Mal eine dreitägige Fortbildung zum MOGL-Konzept statt, in der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren von Berufskollegs anhand verschiedener Methoden lernten, eine Verhaltensänderung bei jungen Menschen zu begleiten und zu unterstützen.
Weitere Informationen zur Fachtagung finden Sie auf unserer GLÜXXIT Webseite. Zur Anmeldung gelangen Sie hier. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.