Bielefeld, 17.11.2021 (tn) – Am vergangenen Wochenende haben Vertreter von Glücksspielsucht-Selbsthilfegruppen aus dem gesamten Bundesgebiet in Dortmund Glücksspielfrei e.V. (*) gegründet, den Bundesverband Selbsthilfe Glücksspielsucht.Vertreter von Selbsthilfegruppen in der Glücksspielsucht gründen Bundesverband.
Bielefeld, 17.11.2021 (tn) – Am vergangenen Wochenende haben Vertreter von Glücksspielsucht-Selbsthilfegruppen aus dem gesamten Bundesgebiet in Dortmund Glücksspielfrei e.V. (*) gegründet, den Bundesverband Selbsthilfe Glücksspielsucht. „Wir wollen die aktiven Selbsthilfegruppen vernetzen und dabei unterstützen, neue zu gründen, damit wir künftig mit einer starken und gemeinsamen Stimme sprechen“, so der frisch gewählte Aufsichtsratsvorsitzende Willi Sirrenberg (München). Insgesamt wählten die anwesenden Gründungsmitglieder – unter ihnen auch der bekannte Sportreporter Werner Hansch, der erst kürzlich ein viel beachtetes Buch über seine Spielsucht veröffentlicht hat – fünf Vertreter in den Aufsichtsrat, darunter auch zwei Expertinnen des ebenfalls in Bielefeld ansässigen Fachverbandes Glücksspielsucht e.V., in dem überwiegend die wissenschaftliche Seite wie Sozialarbeiter, Therapeuten und Psychologen organisiert sind.
Ergänzende Informationen:
Die Glücksspielsucht ist eine ernstzunehmende Form der Suchterkrankung: Spielhallen, Casinos und Wettbüros schießen – online bzw. terrestrisch – wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem Boden. Für viele Menschen steigt damit das Risiko die Kontrolle über ihr Glücksspielverhalten zu verlieren. Für einige endet der Weg dann sogar in einer manifestierten Suchterkrankung: sie können trotz größer werdender finanzieller Probleme, trotz Verwerfungen in der Familie sowie dem sozialen oder beruflichen Umfeld kaum eine Sekunde des Alltags absolvieren, ohne an den nächsten Einsatz, die nächste Wette zu denken. Die in den letzten Jahren stark gestiegene Verfügbarkeit hat diese Entwicklung noch weiter angeheizt. Mit mobilen Endgeräten und stetig wachsenden Online-Angeboten können Süchtige buchstäblich Haus und Hof verzocken, während sie neben ihrem Lebenspartner gemütlich auf der Couch sitzen. Zudem sieht man Glücksspielern ihre Sucht nicht an, sie haben keine Alkoholfahne, torkeln nicht oder lallen, sie haben keine Aussetzer, wie sie häufig mit Medikamentenmissbrauch oder dem Konsum harter, stoffgebundener Drogen einhergehen.
Wenn man dann an einem Punkt angekommen ist, an dem man zuerst sich, aber auch der Familie oder dem Arbeitgeber gegenüber eingestehen muss, dass man suchtkrank ist, braucht man Unterstützung. Wie für Drogen- oder Alkoholkranke gibt es auch in der Glücksspielsucht die Möglichkeit, sich bei der Bewältigung der Sucht durch Gespräche mit Fachleuten in den kommunalen oder kirchlichen Fachstellen helfen zu lassen, es gibt ambulante oder stationäre Therapieangebote für diese erst seit 2001 offiziell als Krankheit anerkannte Suchtform. Und es gibt Selbsthilfegruppen für Betroffene, für deren Angehörige – manchmal treffen diese sich auch gemeinsam.
(*) Die Eintragung als eingetragener Verein ist beim zuständigen Registergericht in Bielefeld beantragt.
Glücksspielfrei e.V.
Bundesverband Selbsthilfe Glücksspielsucht
Meindersstraße 1a – 33615 Bielefeld
www.gluecksspielfrei.de (im Aufbau) – info@gluecksspielfrei.de
Kontakt:
Nicole Dreifeld (Vorstandsvorsitzende, 0174/8821214), Timo Nobis (stellv. Vorsitzender, 0160/97028863)